Das große Summen: die Bienen auf dem Golfplatz

EIN INTERVIEW MIT IRIS VAN DEN BONGARD

Der ein oder andere wird sich wahrscheinlich schon gefragt haben, was neben dem Herrenabschlag an Loch 8 in letzter Zeit so durch die Luft fliegt – von den Bällen einmal abgesehen. Die Antwort: Bienen! Wir haben mal nachgefragt und mit der Imkerin Iris van den Bongard gesprochen, die zusammen mit ihrem Vater Johann die Bienenstöcke aufgestellt hat.

Frau van den Bongard, welche Bienenart ist am Loch 8 eingezogen?

Die westliche Honigbiene Apis melifera. Dabei handelt es sich um die sogenannte Buckfastbiene – das ist keine Rasse im herkömmlichen Sinn, sondern eine Zuchtrasse, die erstmals von Bruder Adam im Buckfast-Kloster in England gezüchtet wurde. Bruder Adam war übrigens ein benediktinischer Mönch, der durch die Zucht seiner Buckfastbiene zu einem der bekanntesten Imker der Neuzeit wurde.

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Was ist das Besondere an dieser Bienenart?

Die von uns gezüchtete Buckfastbiene zeichnet sich durch eine gute Honigleistung, Schwarmträgheit und Sanftmut aus. Besonders ihre brutnestferne Honiglagerung ist ideal für unsere Betriebsweise.

Wie viele Stöcke wurden von Ihnen aufgestellt und wie viele Bienen leben jetzt am Abschlag?

Wir haben insgesamt 15 Völker angesiedelt. Somit sind im Sommer ca. 750.000 Bienen unterwegs, im Winter ca. 300.000.

Was passiert mit den Bienen im Winter? Halten sie Winterschlaf?

Bienen halten keinen Winterschlaf. Bei Temperaturen unter 6 °C ziehen sie sich zu einer Traube zusammen, da eine Kugel im Verhältnis zum Volumen die kleinste Oberfläche hat. Die äußere Schicht der Bienen kontrahiert die Brustmuskulatur, um Wärme zu erzeugen. Im Traubenkern um die Königin herum liegt das Wärmezentrum bei 12-15 °C – unabhängig von der Außentemperatur. Wenn die äußere Bienenschicht wieder Nahrung aufnehmen muss, wird die Temperatur kurzfristig auf ca. 30 Grad erhöht, damit die Nahrungsaufnahme erleichtert wird.

Sind die Bienen ein „Handycap“? Stören sie den Spielbetrieb? Was passiert, wenn zum Beispiel ein Golfball die Beute trifft?

Nein, die Bienen sind kein Handycap und stören den Spielbetrieb nicht. Sie sind in erster Linie auf der Suche nach Nektar und Pollen. Wenn ein Golfball die Beute, also den Bienenstock trifft, ist dies nicht schlimm. Es ist aber ein kleiner „Weckruf“. Deshalb am besten den Golfball liegen lassen und abends nach Beendigung des Bienenfluges den Ball wieder einsammeln. 

Und was geschieht, wenn die Biene sticht? Warum stechen sie überhaupt?

Bienen stechen, um ihr Volk oder sich selbst vor Gefahr zu verteidigen. Ein Bienenstich selbst ist nicht gefährlich, er ist nur unangenehm – er verursacht meistens ein leichtes Brennen sowie eine gerötete oder geschwollene Hautstelle. Gefährlich wird’s nur bei einer Allergie – aber das ist selten, denn nur ca. 3% der Menschen reagieren allergisch auf einen Bienenstich. Beim Stich bleiben die Widerhaken des Bienenstachels in der Haut stecken. Die Biene fliegt weg und der komplette Stachelapparat reißt aus dem Abdomen heraus. An dieser schweren Verletzung stirbt die Biene.

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